Warum du dich immer in den Falschen verliebst – er aber doch der Richtige ist

Hast du auch immer das Gefühl, dass du dich ständig in den falschen Partner/ die falsche Partnerin verliebst?  Anfangs sieht alles super aus, doch über kurz oder lang entstehen diese Situationen, wo man einfach nicht versteht, wie der andere tickt, warum er sich zurückzieht oder für dich uninteressant wird.

Sichere Bindung zieht sich gegenseitig an

Wenn wir in unserer Kindheit das Gefühl hatten, uns so zeigen zu können, wie wir sind und dafür geliebt werden, entwickeln wir uns zum sicheren Bindungstypen.  Das Bedürfnis nach Autonomie (Freiheit) und Kontakt (Bindung) ist ausgewogen.  Weder Beziehung, noch das Dasein als Single stellt eine Bedrohung dar. Die sicher gebundenen Menschen finden sicher gebundene Menschen attraktiv und führen zumeist Beziehungen auf Augenhöhe.  Sie lösen ihre Konflikte gemeinsam. Außerdem wissen sie, dass beide Partner Verantwortung für das Gelingen der Beziehung tragen. Ihre Grunddevise ist: Ich bin ok. Du bist ok. Beziehungen sind für sie also eine win-win Situation.

Unsichere Bindung zieht sich gegenseitig an

Die meisten Menschen sind allerdings unsicher gebunden, weil ihnen entweder das Bedürfnis nach Autonomie oder das Bedürfnis nach Bindung nicht ausreichend erfüllt wurde.  Es gibt deshalb zwei Grundmuster: die Bindungsvermeider und die Verlustängstler.  Auch die ziehen sich gegenseitig an, was in diesem Fall zunächst eine lose-lose Situation ist, aber  in etwas positives umgewandelt werden kann, wenn es beide wollen.  Es geht darum, Verständnis für den anderen aufzubringen und sich etwas von dem abzuschauen, was er zu viel hat.

Der Vermeider:  "Ich brauche meine Freiheit"

Er hat schon in der frühen Kindheit gelernt, dass es nicht erwünscht ist, wenn er seine Gefühle zeigt. Seine Bewältigungsstrategie heißt: Ich muss selbst mit meinen Gefühlen klarkommen. Deshalb zieht er sich zurück, wenn er etwas zu verarbeiten hat. Sich verletzlich zu zeigen betrachtet er als Schwäche, ja sogar abstoßend.

Freiheit steht für ihn an allererster Stelle und er wird auch als beziehungsunfähig oder bindungsunfähig von seinem Umfeld wahrgenommen. Meist ist der Vermeider in der Selbstwerterhöhung, was von anderen oft als egoistisch oder arrogant wahrgenommen wird. Man sollte das allerdings nicht verurteilen, weil er diese Strategie in seiner Kindheit als einzigen Ausweg gesehen hat. Er glaubt, dass er dann am meisten geliebt wird, wenn er keine Schwächen hat und keine Fehler macht.

Der Verlustängstler "Ohne Beziehung bin ich nichts"

Er hat schon in seiner frühen Kindheit gelernt, dass er besonders kämpfen muss, um gesehen zu werden. Er zeigt sehr viele Gefühle und hat das Bedürfnis gehört und gesehen zu werden. Er ist nur glücklich, wenn er in Beziehung ist. Die Bewältigungsstrategie heißt: Ich muss mir Liebe verdienen, indem ich die Bedürfnisse der anderen über meine eigenen stelle bzw. andere rette. Sein Bedürfnis nach Bindung ist viel größer als das Bedürfnis nach Freiheit. Es fällt ihm schwer, seine Gefühle selbst zu verarbeiten. Deshalb braucht er es, darüber zu reden, die Meinung anderer zu hören und ihre Reaktionen zu sehen. Gleichzeitig fühlt er sich oft nicht dazugehörig und wird gerne mal von anderen als etwas zu laut und zu anstrengend empfunden. Auch hier darf man immer bedenken, dass das eine Bewältigungsstrategie aus der Kindheit ist.

Woher kommt die Anziehung zwischen beiden?

Vermeider und Verlustängstler haben beide die gleiche Erfahrung gemacht: Ich bin nicht richtig so wie ich bin. Beiden liegt ein verletztes Selbstwertgefühl zugrunde und sie spüren unterbewusst, dass es da etwas zu heilen gilt. Nur sucht der erste seine Rettung, indem er sich zu sehr verschließt, der andere indem er sich zu schnell öffnet. Und da kommt die Liebe ins Spiel: Wir suchen im anderen das, was wir unterbewusst in uns als Mangel empfinden. Der Verlustängstler bewundert die Unabhängigkeit des Vermeiders und der Vermeider bewundert die Kontaktfähigkeit des Verlustängstlers.

Unter welchen Umständen kann so eine Beziehung funktionieren?

Die Beziehung kann dann erfolgreich verlaufen, wenn der Vermeider erkennt, dass Verletzlichkeit eine Stärke ist und dass es wertvoll für die Beziehung ist, sich dem anderen mitzuteilen. Dann wird sein übermäßiges Bedürfnis nach Autonomie (Freiheit) nachlassen zu Gunsten des Bedürfnisses nach Kontakt. Der Verlustängstler hingegen darf lernen, seine Gefühle erstmal mit sich selbst auszumachen und erst dann in den Austausch zu gehen. Dann wird sein übermäßiges Bedürfnis nach Kontakt nachlassen zugunsten des Bedürfnisses nach Autonomie.

Wie kann das gelingen?

Der Vermeider spürt nicht so sehr, dass er sich verändern muss. Er kommt ja zur Not alleine ganz gut klar und die Verlustängstler sind aus seiner Sicht schwach genug, sich alles von ihm gefallen zu lassen. Der Verlustängstler hingegen leidet schwer unter instabilen Bindungen. Er braucht Beziehung, um sich sicher und geliebt zu fühlen und deshalb wird er auch derjenige sein, der zuerst in die Veränderung / Heilung kommt. Doch wehe, wenn er das geschafft hat. Dann verändert sich nämlich seine Energie. Er ist raus aus der Bedürftigkeit und findet die bad guys/girls nicht mehr sexy, sondern kindisch. Und jetzt ist der Vermeider an der Reihe. Es heißt, Verantwortung für die Beziehung zu übernehmen oder sich jemand anderen suchen zu müssen. Letzteres mag leichter sein, aber es ist nicht nachhaltig, weil man ja dort über kurz oder lang auf die gleiche Herausforderung stößt.

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