Wenn du unter Verlustangst leidest, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du diese schon seit deiner frühen Kindheit in dir trägst. Das bedeutet auch, dass sich dein Körper ständig im Zustand der Überlebensangst befindet. Das Problem: Dir ist das nicht bewusst, weil Überlebensangst dein Normal ist.

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Woran erkenne ich, ob ich im Überlebensmodus bin?
Hier sind einige Beispiele:
- schlechtes Gewissen, wenn man nichts tut und und glauben, ständig in Aktion sein zu müssen
- keine Aktion ohne Stresshormone (Das zeigt sich dann zum Beispiel so, dass du Aufgaben viel zu spät anfängst und dann in Hektik verfällst)
- häufige Suche nach dem Thrill und extreme Risikobereitschaft (Ich habe meinen Tank zum Beispiel schon zweimal leergefahren)
- Entscheidungen oft aus einem Gefühl heraus treffen, anstatt sie in Ruhe zu durchdenken (Diese Ruhe, die du nämlich bräuchtest, kannst du im Überlebensmodus gar nicht erreichen)
- Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus
- Gefühl der Grunderschöpfung, Verspannungen, Schmerzen bzw. Anfälligkeit für Krankheiten
- Bewältigungsstrategie in Form von Süchten – unter anderem auch emotionale Abhängigkeit
Was wäre also jetzt normal?
Der Normalzustand des Nervensystems besteht aus einem stetigen Wechsel von Aktivierung (Sympathikus) und Erholung (Parasympathikus). Dieser Zyklus passiert mehrmals am Tag. Es wäre also wichtig, dass du dir nach einer Phase der Aktivierung immer wieder Pausen gönnst, um nicht wieder in den Überlebensmodus zu verfallen.
Wie erreiche ich das?
a) Situationen, in denen du akut gestresst bist
Hier funktionieren Bottom-Up Prozesse effektiver, in denen der Körper dem Gehirn signalisiert: Du bist sicher.
Atme tief durch die Nase ein, und deutlich länger durch den Mund aus. Dadurch wird dein Herzschlag verlangsamt und du wirst ruhiger.
Wenn das nicht reicht, probiere das physiologische Seufzen. Hier atmest du zweimal kurz hintereinander durch die Nase ein und wieder länger durch den Mund aus. (Wir machen das, wenn wir so stark geweint haben, dass wir keine Luft mehr bekommen automatisch)
Berührungen wie streicheln, massieren und umarmen signalisieren ebenfalls, dass keine Gefahr besteht.
Massiere deine Ohren, Kopfhaut und führe die Bewegung des Händewaschens aus.
Umarme dich selbst und klopfe gleichmäßig und langsam abwechselnd mit den Händen auf deine Oberarme.
b) Möglichkeiten zum langfristigen Aufbau von Stresstoleranz
Hier kommen die Top-Down - Prozesse ins Spiel, also die Prozesse, wo du mit Hilfe deines Verstandes dein Nervensystem beruhigst.
Erkenne, dass deine Gedanken von deiner Verlustangst geprägt sind. Was glaubst du über dich und andere, das so viel Angst in dir hervorruft? Du musst nicht leisten, um geliebt zu werden und nicht alles, was die Menschen dir antun passiert, weil sie dich nicht lieben.
Führe ein Dankbarkeitstagebuch. Das verschiebt deine Fokussierung weg von der Bedrohung hin zur Realität.
Sorge gut für dich, indem du dich ausreichend bewegst, in die Natur gehst, gut isst, dich gut pflegst und mit netten Menschen triffst.
Habe Selbstmitgefühl. Sei nicht so streng mit dir. Du warst dein ganzes Leben im Überlebensmodus. Erwarte also nicht, dass du von heute auf morgen alle Bewältigungsstrategien überwindest. Jeden Tag ein bisschen besser ist hier die richtige Methode. Feier deine Erfolge und bleib dran.
Wenn du dir Unterstützung dabei wünschst, dann komm in mein Webinar oder nimm Kontakt zu mir auf.